Entenküken auf Holzboden

Heute habe ich ungewöhnliche Interview-Partner: Die Spirits der Wildtiere. Ich lerne, welche Bedeutung Burnout wirklich hat, und dass sich auch die Natur momentan im Burnout befindet.

Ich sehe einen weiblichen Spirit und links daneben eine große Gruppe von verschiedenen Wildtieren, sie erinnert an den Roman „Die Konferenz der Tiere“ von Erich Kästner. Aus der Menge tritt ein einzelnes Fuchs-Junges hervor und sagt: „Wir sind traurig. Über eure Ignoranz.“ Dann geht es wieder in die Menge und ein anderes kommt nach vorne: „Wir sind erschöpft durch eure Umweltzerstörung.“ Es geht wieder in die Menge zurück. Die Mutter der Tiere tritt hervor und ergänzt: „Wir wollen, dass ihr euch in uns hineinversetzt. Wir wollen, dass ihr fühlt, was wir fühlen. Ihr [in der westlichen Welt] versteht nicht, wie anstrengend unser Leben ist, weil ihr nicht annähernd so lebt wie wir.“ Sie geht zurück in die Menge und ein jugendlicher Fuchs übernimmt das Wort: „Wir sind auch wütend auf euch. Ihr haltet euch für so großartig, Mit welchem Recht? Ihr stellt euer Denken über unsere Überlebenskraft und unser Naturwissen. Wir sind es leid.“ Er verschwindet wieder in der Menge und ein Küken in einer hinteren Reihe flüstert: „Ich habe Angst.“

Ich: Wovor?

Das Küken: Vor den großen Maschinen.

Das macht mich betroffen. Aber was soll man als Einzelne/r noch tun, außer sich im Umweltschutz zu engagieren?

Nun übernimmt der weibliche Spirit den Dialog: Du denkst immer ans Tun. Es geht hier um das Fühlen. Fühle mit ihnen. Bleib in dem Gefühl. Geh nicht sofort ins Denken und Handeln.

Ich spüre eine Weile in mich hinein und stelle dann fest: Es fühlt sich sehr belastend an, wie ein schweres Gewicht auf meiner Brust. Wie eine Art Burnout. Es kommt mir so vor, als würden wir Menschen bei uns Burnout erzeugen durch unsere Hyperaktivität und den Leistungsdruck, den wir uns machen, weil alles immer höher, schneller, weiter gehen soll. Und das geben wir indirekt an die Natur weiter, weil wir nur durch sie bzw. ihre Ausbeutung unsere Ziele und Vorgaben erreichen können.

Spirit: Ihr macht einfach immer weiter. Wenn ihr ein Burnout habt, geht ihr wieder in Aktionismus, nehmt Pillen und macht Therapien, damit es weitergehen kann. Immer müsst ihr etwas machen. So dreht sich die Spirale weiter nach oben. Besser ist: Verharrt mal dort, wo ihr seid. Wenn ihr Burnout habt, dann seid in diesem Zustand. Seid im Stillstand. Akzeptiert den Stillstand. Er ist die natürliche Folge eures Handelns, wie eine Art Naturgesetz. Wenn ihr diese Folge nicht akzeptiert, kommt ihr nie aus diesem Teufelskreis heraus. Befolgt die Naturgesetze, anstatt etwas künstlich zu verändern, dann kommt ihr auch zurück zu einem natürlichen Handeln. Nur aus Stillstand kann neues wahres Wachstum entstehen, aber diesmal auf einer anderen Ebene. Durch Stillstand könnt ihr eure Gesellschaft neu formatieren, die Reset-Taste drücken. Doch ihr habt Angst davor und lauft weg. Euer Streben nach Mehr ist die Flucht vor der Veränderung und vor der Konfrontation mit euch selbst. Nur in der Stille kann Großes passieren. Durch euer Nicht-Handeln könnte auch die Natur sich erholen.

Ich: Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwer ist, sich zur Stille zu bringen. Es gibt ja nicht nur Pflichten, Aufgaben und Leistungsdruck, sondern auch schöne Ablenkungen. Aber wenn man schon ein Burnout hat, sollte man die Energie des Nicht-Handelns wohl wenigstens nutzen. Das ist eigentlich die Chance. Wenn man kein Burnout hat, sollte man sich wohl auch so immer wieder motivieren, in die Stille zu gehen.

Der Spirit nickt.

Ich: Aber dann haben wieder alle Angst, dass es sich wirtschaftlich negativ auswirkt, weil dadurch Arbeitskraft wegfällt.

Spirit: Weil alle an dem alten System festhalten, das zu dem Zustand von Burnout und Ausbeutung der Natur geführt hat und das daher sowieso sinnlos ist.

Ich: Und die Alternative zu diesem System findet man nur in der Stille, im Stillstand?

Spirit: Ja. Und durch freiwilliges Aufgeben der alten Strukturen.

Ich: Freiwillig werden das die meisten wohl nicht tun. Dazu haben sie zu viel Angst um ihre Existenz.

Spirit: Es wird irgendwann nicht mehr anders gehen. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Ich: Wollt ihr noch etwas dazu sagen?

Spirit (sehr klar und deutlich): Nein!

Ich bedanke mich bei den Spirits und verabschiede mich.

Burnout als Chance der Menschheit und der Natur

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