Eine Schwefelquelle auf Island in Aktion

Heute ist die Kommunikation mit den Spirits sehr bildhaft. Die Informationen erscheinen mir zuerst ziemlich fantastisch, aber als ich Internet danach recherchiere, bin ich sehr erstaunt: Unsere Erde hat „Herz-Rhythmus-Störungen“! Die Wissenschaft drückt sich da natürlich meistens mit anderem Vokabular aus, meint aber im Grunde dasselbe.

Ein männlicher Spirit zeigt es mir auf Spirit-Art, nämlich mit einer kleinen Modellerde. Zunächst erinnert er mich an das Entstehen von Tag und Nacht und Sommer und Winter, indem er die Kugel entsprechend dreht. Da von links Licht kommt, sehe ich entsprechend Licht und Schatten auf der kleinen Erde. Ja, gut, das kenne ich, worauf will er hinaus?

Dann kommt etwas Neues hinzu. Auf der Nordhalbkugel sehe ich eine Art Energie in Form eines Lichtstreifens in einem Bogen hin und her springen. Es ist eher eine symbolische Darstellung und soll eine Bewegung darstellen. Unter diesem Bogen vermute ich Europa. Es ist nicht ganz eindeutig zu erkennen, da das Modell sehr klein ist und die Kontinente nicht richtig erkennbar sind. Ich frage aber auch nicht so genau nach, sondern wundere mich nur so generell:

Ich: Hm, und was soll das bedeuten?

Er deutet an, dass es etwas mit der Erdachse zu tun hat. Dann sehe ich in einem neuen Bild – sozusagen in einem aufpoppenden Filmfenster – den Kapitän eines Schiffs.

Ich: Dass der Lichtstreifen hin und her springt, hat mit der Erdachse zu tun und betrifft die Schifffahrt?

Von dem Spirit kommt ein Nicken. Etwas gesprächiger könnte er heute ruhig sein. Na gut, unterhalten wir uns heute dann halt via Pantomime.

Anscheinend hat diese springende Energie auch Einfluss auf die Meerestiere. Ich sehe Meerestiere, deren Lebensstil sich verändert und dadurch auch Veränderungen beim Fischfang. Die Schiffe müssen andere Routen nehmen, um Fische zu fangen.

Ich: Wie ist es am Südpol?

Er wiegt den Kopf abwägend hin und her. Dort hat das wohl eher wenig Auswirkung. Dort passiert nicht so viel.

Ich: Und was interessiert das eigentlich die Menschen – abgesehen von der Schifffahrt?

Ich sehe nun eine Art Energiespirale, die sich von der Nordhalbkugel auf den Rest der Erde ausbreitet. Also scheint es sich energetisch auf die gesamte Erde auszuwirken. Ich sehe Menschen, die gestresst aussehen oder aufgeregt. Manche haben Kopfschmerzen oder Schwindel, Babys auch, aber sie können sich nur durch Schreien bemerkbar machen.

Ich: Kann man etwas dagegen machen?

Er zeigt mir ein ganz tiefes Loch, bestimmt mehrere Hundert Meter tief, in das ein Mensch hineinkrabbelt. Hm, das erscheint mir nicht wirklich realistisch … Die Spirits zeigen generell alle Antworten auf eine Frage, ob sie nun aufwändig zu realisieren sind oder nicht. Zumindest dann, wenn ich nicht speziell genug frage.

Dann zeigt er Satelliten, die in regelmäßigem Abstand auf einem Breitengrad oberhalb des Äquators verteilt sind, und etwas messen. Und – ah, jetzt kommen doch einige Worte!

Spirit: Die Erde hat eine Art Herzschlag. Das zu Beginn gezeigte Phänomen (die springende Energie) hat Einfluss darauf und auch auf die Vulkanaktivitäten. Durch Messungen des Phänomens mit Satelliten könnte man Vulkanaktivitäten noch besser vorhersagen.

Ich: Welchen Einfluss hat es auf die Herzen der Menschen?

Spirit: Herzprobleme, Herz-Rhythmus-Störungen, Verwirrung, Wahrnehmungsveränderungen (in Fremd- und Eigenwahrnehmung). Das kann positiv wie negativ sein.

Kleine Ergänzung von mir am Rande: In der Traditionellen Chinesischen Medizin sieht man das Herz als Sitz des Geistes, daher können Herzprobleme auch mit Verwirrung und Wahrnehmungsveränderungen zusammenhängen.

Ich: Kannst du einen Zeitraum nennen, in dem das stattfindet?

Spirit: Es beginnt jetzt sichtbar zu werden und dauert etwa 120 Jahre lang.

Ich: Und danach?

Spirit: Dann haben die Menschen sich darauf eingestellt. Insgesamt dauert es Tausende von Jahren.

Ich: Gibt es deshalb mehr Krieg oder mehr Weisheit und Liebe unter den Menschen?

Das ist ja oft die Hoffnung in der spirituellen Szene: Eine Schwingung verändert sich und plötzlich werden alle Menschen weiser und friedlicher. Aber der Spirit ist da eher unromantisch:

Spirit: Menschen mit schwachen Herzen werden es nicht so gut überleben. Emotional gibt es erst mal Aufregung. Die Schifffahrer wissen jetzt schon Bescheid. Schau dort nach, wenn du Informationen suchst.

Jetzt bin ich neugierig geworden, was an seinen Informationen dran ist. Ich weiß nur etwas von einem Polwechsel zwischen Nord- und Südpol, der aber eigentlich noch nicht so schnell eintreten soll. Was für eine Energie springt denn da auf der Nordhalbkugel herum? Da der Spirit mir das nur in Bildsprache zeigen konnte oder wollte, werde ich jetzt nach Informationen dazu in unserer Sprache suchen.

Suche nach Fakten im Internet

Ich schaue im Internet nach den Stichworten, die bei unserem Gespräch vorkamen, und finde tatsächlich etwas:

Der springende Punkt

Zunächst gebe ich das Stichwort „Erdachse“ ein und finde einen Artikel (Stand: 2016) auf der Seite „The Weather Channel“, die die US-Raumfahrtbehörde Nasa zitiert. Demnach begann die Erde vor 19 Jahren zu taumeln und ihre Erdachse zu verlagern. Nachdem der Nordpol während des 20. Jahrhunderts in Richtung kanadischen Hudson Bay wanderte, änderte er um 2000 abrupt seine Richtung nach Osten und wandere nun doppelt so schnell. Das werde bereits mit zwei Satelliten überprüft, die die Erdanziehung messen.

Grund dafür könne nach Aussagen von Studienhauptautor Surendra Adhikari sein: schmelzende Eisschilde durch die globale Erwärmung in Grönland und der Antarktis. Andere Wissenschaftler zweifelten an, dass diese Massen groß genug seien, um die Erdachse zu verschieben, und schoben es auf Wassermangel und Dürren in Indien. Dazu kämen die üblichen Einflüsse, die es schon immer gab, wie Windsysteme, Meeresströmungen, anhaltende Niederschläge und Prozesse im Erdinneren. Da der Artikel schon älter ist, ist diese Sichtweise inzwischen möglicherweise überholt. Ich finde eine für mich überzeugendere Erklärung:

Die Website des National Geographic bezeichnet die Bewegung des magnetischen Nordpols sogar als „Galopp“ (Stand: August 2019) mit 55 km pro Jahr. Dadurch habe das „World Magnetic Model“ früher als geplant aktualisiert werden müssen. Dies ist ein Standardmodell, auf dem unsere Navigationssysteme basieren, von Karten-Apps in Handys und Autos bis hin zu Schiffen und Flugzeugen. Der Wissenschaftler Livermoore von der University of Leeds vermute ein „Zerrspiel“ zwischen zwei Magnetfeldbereichen, die unter Nordkanada und Sibirien liegen. Bisher sei vermutlich der kanadische Pol stärker gewesen, was sich nun ändere. In meinem Interview mit dem Spirit habe ich die Linie in ihrer Position nicht ganz genau gesehen. Bei dem Modell des Spirits verlief sie ja in etwa über Europa. Anscheinend verläuft die Bewegung aber nördlicher, was man auf einer Darstellung des Tagesspiegel (Stand: Januar 2019) gut sehen kann.

Hat der Wechsel der Pole auch etwas damit zu tun?

Diesen Punkt recherchiere ich als nächstes. In einem Artikel des Deutschlandfunks (Stand: August 2019) wird beschrieben, dass Nord- und Südpol in der Erdgeschichte schon öfter ihre Positionen getauscht haben, das letzte Mal vor etwa 770.000 Jahren. Über die Dauer dieses Prozesses streiten sich die Forscher: Eine Umpolung könne zwischen 100 und 26.000 Jahren dauern. Eine Schwächung des Magnetfelds sei schon messbar, aber Brad Singer von der University of Wisconsin-Madison sehe darin nur eine vorübergehende Schwächephase. Das sei für die Menschen gut, da Satelliten, Strom- und Kommunikationsnetze bei einer längeren Schwächephase ohne schützendes Magnetfeld gefährdet und Flugreisende einer sehr viel höheren Strahlung ausgesetzt seien. Ob diese Schwächephase mit dem Galopp des Nordpols Richtung Sibirien zu tun hat, geht nicht aus dem Artikel hervor. Der Tagesspiegel zieht den galoppierenden Nordpol als Vorbote eines Polwechsels in Betracht, da auch fast gegenüber, unter Südamerika, schon ein heftiger ungeplanter geomagnetischer Impuls aufgetreten sei.

Der Herzschlag der Erde

Dann gebe ich „Herzschlag der Erde“ ein und bin überrascht: Selbst Wissenschaftler benutzen das Wort „Herzschlag“. In einem Artikel der Website „Planet Erde – Welt der Geowissenschaften“ (Stand: Juni 2018) bezeichnen sie mit diesem Begriff die Schwankungen des Magnetfelds der Erde, die unregelmäßig und auch geografisch verschieden seien. In diesem Zusammenhang folgt noch ein konkreterer Hinweis auf den Beweggrund des Nordpols: Geophysiker an der Dänischen Technischen Universität in Kopenhagen hätten an Hand von Satellitenmessungen (ESA-Satellitenmission SWARM; mittlerweile sind es 3 Satelliten) auffällige Messwerte unterhalb der Nordküsten von Nordamerika und Sibirien festgestellt: 3000 m unter der Erdoberfläche soll geschmolzenes Material (440 km x 10.000 km) in einer besonders schnellen Ost-West-Bewegung fließen. Also hat die Erde deshalb Herz-Rhyhthmus-Störungen!

 Auf meiner weiteren Suche nach dem „Herzschlag der Erde“ stoße ich auch auf eine ganz andere Sichtweise in einem Artikel der Rosenkreuzer, die beschreiben, dass der deutsche Physiker Winfried Otto Schumann 1952 eine Grundfrequenz der Erde entdeckte – die nach ihm benannte Schumann-Frequenz von 7,83 Hertz. In dem Artikel wird sie als „Herzschlag der Erde“ bezeichnet, der dem Frequenzspektrum des menschlichen Gehirns entsprechen soll. Diese Frequenz habe sich seit den 1990er Jahren erhöht und solle eine „Entstofflichung der Materie“ mit sich bringen, wie zum Beispiel die virtuelle Welt im Internet. Der Autor des Artikels sieht darin auch die Chance für die Menschen, ihr Bewusstsein und ihre Spiritualität weiterzuentwickeln.

Werden Vulkane dadurch zum Ausbruch gebracht?

Und haben nun auch die Vulkane etwas mit dem veränderten Nordpol etwas zu tun? Dazu finde ich nicht so viel im Internet, nur eine Überlegung auf der Website vulkane.net (Stand: Januar 2019): Dort spricht man von der Hypothese, dass Vorgänge im Erdkern auch den Erdmantel beeinflussen könnten und damit vielleicht sogar die Vulkanaktivität. Diese habe seit Herbst 2017 zugenommen.

Weitere Fragen an die Spirits

Nun habe ich neue Fragen an die Spirits:

Ich: Hast du vorhin vom Wechsel der Pole gesprochen?

Spirit: Das dauert noch, das passiert noch nicht.

Ich: Also ging es nur um die Anomalie im magnetischen Feld der Erde zwischen Kanada und Sibirien?

Spirit: Hauptsächlich. Es spielen noch andere Faktoren mit rein.

Ich: Und was ist die Ursache?

Spirit: Es sind sozusagen Herz-Rhythmus-Störungen der Erde, kosmische Einflüsse, eine Taktänderung.

Er zeigt auch an dem kleinen Erdmodell einen Faktor auf der gegenüberliegenden Seite des Nordpols (Arktis). Es ist nicht direkt die Antarktis, der Punkt liegt also nicht direkt gegenüber, sondern etwas mehr Richtung Äquator. Dieser Ort soll laut Spirit eine normalerweise ausgleichende Beziehung zum Nordpol haben. Da er durch Erdplattenverschiebungen, Erdbeben und Tsunamis schwächer geworden sei, habe er die Nordpolbewegung zwischen Kanada und Sibirien mit beeinflusst. Umgekehrt ist der Einfluss von Nord nach Süd anscheinend nicht so groß, wie der Spirit ja am Anfang schon sagte.

Vielleicht meint der Spirit damit den geomagnetischen Impuls von 2016 unter Südamerika, der auch auf der Website von Spektrum beschrieben wird.

Sehr verwirrend bei der ganzen Diskussion ist, dass es einen geografischen Nordpol, einen arktischen geomagnetischen Pol und einen arktischen Magnetpol gibt. Und eigentlich ist der geografische Nordpol ein magnetischer Südpol. Hilfe! Komplizierter geht es ja nun nicht mehr! Naja, Physik war noch nie meine Stärke. Vielleicht hat der Spirit deshalb eine bildhafte Kommunikation gewählt, um Missverständnisse zu vermeiden. Insgesamt finde ich die Kommunikation mit ihm viel klarer und verständlicher als die Artikel, die ich gelesen habe. Natürlich ist er nicht so genau und wissenschaftlich, aber sollen nicht auch „normale“ Menschen etwas darüber erfahren und es verstehen? So ein Ansatz fehlt im Internet oder er ist nicht so leicht zu finden. Jedenfalls nicht zu diesem Thema.

Die FAZ schreibt auf ihrer Website, dass die Distanz zwischen dem geographischen Südpol und dem magnetischen Nordpol in der Antarktis (im Süden) zur Zeit mehr als 2500 Kilometer betrage. Dagegen sei der magnetische Südpol in der Arktis (im Norden) nur wenig mehr als 500 Kilometer vom geographischen Nordpol entfernt. Das würde zur Darstellung des Spirits passen. Der Magnetpol in der Antarktis wandere viel langsamer als der Magnetpol in der Arktis, schreibt die FAZ. Daher sprach der Spirit am Anfang wohl auch davon, dass am Südpol nicht so viel passiere.

Das hat mich jetzt motiviert, mich näher mit dem Magnetismus der Erde und den Vorgängen in der Erde zu beschäftigen. Wobei die Wissenschaftler ja anscheinend noch nicht so viel darüber wissen. Es ist wohl einfacher, die Sonnenaktivitäten zu erforschen als das, was sozusagen direkt unter unseren Füßen vor sich geht.

Fasziniert, aber auch müde, verabschiede und bedanke ich mich bei dem Spirit.

Diagnose Erde: Herz-Rhythmus-Störungen

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