Mann mit Hund geht am Strand entlang

Wie viel Bewegung hast du normalerweise? Ist es durch die Corona-Situation mehr oder weniger geworden? Bei mir ist es abhängig von der Jahreszeit. Sobald es nicht mehr eiskalt ist, gehe ich viel lieber und öfter spazieren oder fahre Fahrrad. Manchmal gewinnt aber auch der innere Schweinehund. Was kann man  dagegen tun? Das erfahren wir heute in einem Bewegungs-Coaching auf Spirit-Art.

Ein sehr sportlicher weiblicher Spirit turnt vor meinem inneren Auge herum. Ich schaue ihr eine Weile zu und frage sie dann, was das zu bedeuten hat.

Spirit: Man darf keine Pause machen.

Ich: Das wundert mich aber. Die anderen Spirits haben bisher immer betont, man solle Pausen machen und auch mal in die Stille gehen usw.

Der weibliche Spirit antwortet knapp und etwas außer Atem: Der Körper muss in Bewegung bleiben.

Ich: Okay, aber selbst der Körper braucht auch Pausen.

Spirit: In deinem Körper bewegt sich alles pausenlos: dein Blut, dein Atem etc.

Ich: Achso. Ja, das ist schon erstaunlich.

Spirit: Und was tust du dafür?

Ich: Ich versuche schon, meinen  Körper durch Bewegung zu unterstützen. Aber viele Tätigkeiten sind halt auch im Sitzen.

Spirit: Die Natur ist auch ständig in Bewegung.

Ich: Naja, ich habe auch schon dösende Enten gesehen. Und Katzen schlafen doch Dreiviertel des Tages.

Spirit: Aber du bist weder eine Ente noch eine Katze.

Ich: Ja, manchmal finde ich das schade. Als Katze hat man schon meistens ein schönes Leben …

Spirit: Menschen sind auch keine Bäume. Menschen brauchen Bewegung.

Ich: Also, das ist jetzt nichts Neues.

Ich erwarte ja immer, dass die Spirits mir etwas Neues erzählen oder zumindest eine neue Sichtweise ins Spiel bringen, die ich bisher noch nicht erkannt habe. Aber manchmal muss man vielleicht auch erst das Altbekannte umsetzen, bevor es etwas Neues geben kann.

Spirit: Ich weiß. Aber ihr seid träge.

Ich widerspreche: Nicht alle!

Spirit: Aber zu viele.

Ich: Wie überwindet man seine Trägheit?

Spirit: Man kann kalt duschen.

Ich: Och … Und wie überwindet man sich dazu?

Spirit: Einfach machen. Und dann rausgehen.

Ich kann mit etwas Schöneres vorstellen. Kaltes Wasser ist erst mal so gar keine Option für mich und für viele Leser*innen bestimmt auch nicht.

Ich: Gibt es noch Alternativen zum kalten Duschen?

Spirit: Ein Fenster öffnen, frische Luft herein lassen, etwas Gymnastik machen und dann rausgehen.

Ich: Und was sollte man dann draußen machen? Welche Sportarten?

Der Spirit ist etwas kurz angebunden, vielleicht, weil sie dauernd weiter vor mir herum hüpft und immer noch außer Atem ist: Bewegen. Wie, ist deine Sache.

Ich: Wie lange und wie oft sollte man sich mindestens bewegen?

Spirit: Täglich zwei bis drei Stunden.

Ich: Dafür hat doch keiner Zeit.

Spirit: Du hast gefragt. Alles, was weniger ist, ist zu wenig.

Ich: Das ist irgendwie frustrierend.

Spirit: Schönreden war gestern.

Puh, dieser Spirit heute ist ja ganz schön streng …

Spirit: Schau dir die ganzen kranken Menschen an!

Ich: Wie kann man sich denn noch motivieren?

Spirit: Nimm Musik mit oder Freunde, die körperlich oder telefonisch anwesend sind. Oder nimm deine Kinder oder Tiere mit.

So strenge Menschen/ Wesen fordern meine provokative Ader heraus und ich antworte scherzhaft: Wie wäre es mit einer Schildkröte? (Wobei die ja auch zeitweise sehr schnell sein können.)

Sie lässt sich aber überhaupt nicht provozieren und antwortet ganz sachlich: Was auch immer. Du kannst sie ja tragen. Du kannst dich auch mit elektronischem Krimskrams motivieren, mit Apps etc. Du kannst die Landschaft fotografieren, Bäume bestimmen, Geh-Meditation üben. Du kannst hüpfen oder rückwärts laufen, es ist vollkommen egal. Geh JETZT los. Meinetwegen poste Fotos von dir, wie du das umsetzt. So könnt ihr euch auch gegenseitig motivieren.

Ich habe noch eine Idee: Man könnte ja auch statt fernzusehen oder Videos im Internet anzuschauen, Podcasts hören.

Darauf bin ich gekommen, weil ich gerade selbst einen Podcast plane. In Zukunft soll es die Interviews mit den Spirits auch zum Anhören geben.

Spirit: Wie auch immer. Bleibt in Bewegung.

Ich: Das haben ja schon viele Experten gesagt, aber trotzdem sind die Menschen oft träge.

Man merkt vielleicht, dass ich noch auf den optimalen Tipp warte. Aber vielleicht gibt es den auch nicht.

Spirit: Man kann nicht oft genug daran erinnern. Ihr könnt euch ein Foto von sportlichen Menschen aufhängen, um euch daran zu erinnern. Und jetzt los!

Vielleicht braucht man auch einfach nur manchmal strenge Menschen oder Spirits, die einem einen Tritt in den Allerwertesten versetzen. Das hat sie schon ganz gut drauf. Wenn man mit einem Spirit oder Menschen spricht, der dabei dauernd Gymnastik macht, fällt es schwer, weiterhin still zu sitzen.

Ein Tipp fällt mir noch ein: Ich benutze öfter mein Stehpult mit Swing-Stepper, auf dem ich dann „laufe“, während ich am PC arbeite. Ganz ersetzen kann es die natürlich Bewegung im Freien nicht, aber es ist schon mal besser als zu sitzen.

Ich recherchiere dann auch im Internet, was es alles für Apps gibt. Es gibt schon eine gute Auswahl, auch Apps, bei denen man sich mit anderen vernetzen und sich gegenseitig anspornen kann. Meine Sache sind sie nicht so ganz, aber für einige Menschen sind sie bestimmt eine gute Hilfe. Mit Augmented Reality-Spielen kann man zum Beispiel auch eine Art Schnitzeljagd mit GPS-Daten im Freien spielen. Ich bleibe aber erst mal klassisch beim Spazierengehen und Fahrradfahren und speichere eine tägliche Erinnerung mit einem schönen Foto in meinem Handy.

Dann bedanke ich mich beim Spirit und verabschiede mich. Und dann – kann es ja losgehen!

Geh JETZT los

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