Zur Zeit der Corona-Krise haben wir kollektiv eine starke Kraft, die uns Energie und Macht gibt. Wie das kommt und wie man damit am besten umgehen sollte, erzählt mir ein Spirit heute.

Das Gespräch beginnt wieder mit einer bildhaften Szene: Ein Strom von vielen Menschen läuft zwischen zwei Mauern entlang. Was das wohl bedeuten soll?

Der Spirit klärt mich auf: Durch die Kontaktsperre sind die Energien der Menschen mehr gebündelt, weil sie nicht durch viele Aktivitäten abgelenkt sind. Dadurch ist das, was sie tun, kraftvoller. Sie können dann mehr erreichen. Auch dadurch, dass sie mit anderen zusammenarbeiten. Außerdem haben sie ein gemeinsames Ziel: die Bekämpfung des Virus.

Ich: Meinst du die Menschen in Deutschland oder weltweit? Ansonsten gibt es ja auch Tendenzen, gegeneinander zu arbeiten, siehe Beschlagnahmung von Masken in China durch die USA.

Spirit: Das das gibt es natürlich. Es ist aber nicht der Mainstream der Menschen. Ich spreche von allen Menschen weltweit, nicht nur von Politikern oder anderen Entscheidungsträgern.

Ich schaue mir noch einmal die Szene mit den Menschen an, die zwischen den Mauern entlang laufen. Während unseres Gesprächs bleibt diese Szene bestehen wie ein Film, der in den Nachrichten läuft, während der Nachrichtensprecher etwas dazu sagt.

Ich: Dann darf nur keine Panik ausbrechen, sonst hat der Menschenstrom eine zerstörerische Kraft.

Spirit: Ja. Im Moment ist er ruhig genug. Ich will damit nur sagen, wie viel Macht die Menschen im Moment haben, Dinge zu verändern, weil sie mental alle auf ein Ziel konzentriert sind: das Virus auszulöschen.

Ich: Und was in sollen wir mit dieser Info anfangen?

Spirit: Erst mal geht es nur darum, sich das bewusst zu machen, auch für kommende andere Krisen. Wichtig ist, die Mitmenschlichkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Fangt jetzt damit an, sie mehr zu kultivieren, damit bei der nächsten Krise die Massenenergie in die richtige Richtung gelenkt wird und damit diese Energie nicht destruktiv wird.

Ich: Habt ihr einen Tipp, wie wir die Mitmenschlichkeit fördern können?

Spirit: Der erste Weg geht schon in die richtige Richtung. Die Wertschätzung für helfende Berufe steigt und man fordert, sie besser zu bezahlen. Berufe, in denen das Mitmenschliche wichtig ist, sollten mehr Wertschätzung bekommen. An Schulen müsste viel mehr Wert auf die Vermittlung von einem Miteinander statt einem Gegeneinander gelegt werden. Auch an Universitäten sollte es mehr darum gehen, dass Studenten Projekte in Teamarbeit durchführen. In den Medien sollte mehr über Mitmenschlichkeit berichtet werden. Auch in Kitas kann man das Thema noch stärker betonen. Und schließlich sollten Politiker auch nach entsprechenden Werten handeln und darüber sprechen. Dann habt Ihr eine Chance, kommende Krisen zu überstehen.

Ich: Was ist mit der Wirtschaft?

Spirit: Die wird dann mit dem Trend mitziehen, zumindest dem Anschein nach in der Werbung und durch Sponsoring. Das ist der schwierigste Bereich. Dort wird es länger dauern, bis sich Mitmenschlichkeit durchsetzt.

Ich: Warum?

Spirit: Dieser Bereich ist sehr vielfältig. Bei einem Hersteller von Bio-Produkten lassen sich ethische Werte schneller etablieren als bei einem Waffenhersteller. Da muss sich erst gesellschaftlich und politisch etwas ändern, sodass die Waffenproduktion eine andere Rolle spielt als heute. Strukturen müssen sich tiefgreifend ändern und das ist schwerfälliger in der Wirtschaft als in der Bildung oder in der Politik.

Ich: Gibt es dazu noch etwas zu sagen?

Spirit: Jede/r kann im Kleinen anfangen, bei sich selbst, schon mit kleinen Gesten, zum Beispiel freundlich grüßen, an der Kasse geduldig warten, auch mal anderen den Vorzug geben, nicht immer nur an den eigenen Vorteil denken.

Ich: Und sich mehr bedanken oder auch nur in Gedanken einfach dankbar sein dafür, dass andere Menschen da sind und für uns etwas tun.

Spirit: Ja, das auch. Kontakte zu den Nachbarn pflegen, Hilfe anbieten. Auch mal etwas verschenken,  großzügiger werden. Die Menschen klammern sich so fest an ihren Besitz, selbst bei banalen, unwichtigen Dingen. Loslassen üben. Dinge fließen lassen und in Umlauf bringen, anstatt sie zu horten und daran festzuhalten.

Ich: Das setzt aber das Vertrauen voraus, dass man irgendwann auch etwas zurückbekommt.

Spirit: Nur deshalb sollte man aber nichts verschenken. Du meinst, Menschen sollen keine Existenzangst haben. Sie sollen keine Angst haben, dass sie selbst zu kurz kommen. Das steckt gerade bei den Deutschen ja dahinter. Sie haben übertriebene Existenzängste und klammern sich deshalb an ihren Besitz.

Ich: Woher kommt das?

Spirit: Durch den Zweiten Weltkrieg und noch weiter zurückliegende Erfahrungen.

Ich: Wie wird man diese Angst los?

Spirit: Durch Gemeinschaft. Wenn man das Gefühl hat, in einer Gemeinschaft aufgehoben zu sein und nicht für alles selbst sorgen zu müssen, kann man sich mehr entspannen.

Ich: Dafür ist ja unser Sozialversicherungssystem gedacht.

Spirit: Ja, das ist nicht schlecht, aber es wird der Psyche des Menschen nicht gerecht. Wenn du zum Beispiel arbeitslos bist, ist da niemand, der dich emotional und liebevoll unterstützt. Im Gegenteil. Viele Menschen haben eher Angst vor dem Job-Center und fühlen sich schlecht, arbeitslos zu sein. Dabei sollte es ein Gefühl sein von: „Die Gemeinschaft ist für dich da, mach dir keine Sorgen.“ Genauso ist es bei der Rente: Es geht immer nur darum, welche Last das Rentensystem für die arbeitende Bevölkerung ist. Das Sozialsystem gibt Sicherheit, aber keine Mitmenschlichkeit. Weil Menschen aber soziale Wesen sind, reicht das nicht. Sie brauchen die Zustimmung der Gruppe und emotionale Unterstützung. Diese kann man nicht durch Geld ersetzen.

Ich: Okay, da haben wir ja noch einiges zu tun…

Spirit: Ja, nutzt alle Gelegenheiten dazu. Es ist wichtig!

Ich bedanke mich bei ihm und verabschiede mich.

Macht ohne Mitmenschlichkeit ist destruktiv

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